Die Längsseiten eines Teppichs müssen immer in Schuss sein
Das Fundament eines Teppichs setzt sich aus Kette und Schuss zusammen, über welche die Florfasern eingeknotet werden. Der Schussfaden endet an den Rändern des Teppichs und wird eingesäumt, um gegen die Strapazen eines Teppichlebens geschützt zu sein.
Die Längsseiten werden gerne auch einfach als Seiten, als Kanten, seitliche Verknüpfungen, Verkettelung usw. bezeichnet.
Schäden an den Seiten zählen neben Fransenschäden zu den häufigsten Abnützungserscheinungen eines Teppichs. Interessanterweise werden Schäden an den Rändern im Vergleich zu sich auflösenden Fransen oft nicht als bedrohlich für die Lebensdauer des Teppichs eingeschätzt. Tatsächlich wirkt sich dies ganz gleich aus: Sowohl der Abschlussknoten an den Fransen als auch die seitliche Verknüpfung verhindern, dass die Knoten des Teppichs freiliegen und sich auflösen.
An den Seiten ist ein Teppich am empfindlichsten
Unmittelbar nach dem Knüpfen ist der Teppich an den Seiten praktisch schutzlos. Erst die als separater Arbeitsschritt durchgeführte Verstärkung mit farblich und materialmäßig abgestimmtem Garn verleiht den Rändern die Strapazfähigkeit.
Bei der Seitenreparatur kommt es auf den Arbeitsaufwand an
Je dicker der verwendete Garn, desto weniger Stiche benötigt man, um die Seiten komplett zu bedecken. Der geringere Arbeitsaufwand zeigt sich allerdings in verminderter Strapazfähigkeit. Ein dickerer Garn ist schwächer gesponnen und somit nicht so strapazfähig.
Eine gute Verkettelung der Ränder ist auf die Knotendichte des Teppichs abgestimmt und fällt zu Beginn etwas dicker als die eigentliche Teppichhöhe aus, um besser auf die zukünftigen Belastungen vorbereitet zu sein.
Die zumeist noch vorhandene, aber sich auflösende Verkettelung wird komplett entfernt und farblich als Vorlage für die Reparatur verwendet.